Einsatz einer EMZ 60 beim Projekt "Linthal 2015"
Beschäftigt man sich heutzutage mit modernen Wasserkraftwerken, so führt kein Weg an dem Megaprojekt „Linthal 2015“ vorbei. Die Kraftwerke Linth- Limmern (KLL) gehören unbestritten zu den Kraftwerken der Superlative. Diese Wasserkraftwerke liegen mit leistungsfähigen Atommeilern, wie den in Leibstadt, auf einer Höhe. Durch den Höhenunterschied von rund 600m, wird das Kraftwerk eine Leistung von 1480MW erreichen. Damit wird die Energieversorgung in der Nordost- und Zentralschweiz sichergestellt.
Auch an die Arbeiten auf der Baustelle müssen bei einem solchem Projekt besondere Ansprüche gestellt werden. So besteht der einzige Zugang zu der Baustelle über eine eigens dafür entworfene Seilbahn. Alle Arbeitsgeräte und Materialien müssen mit ihr zur Baustelle transportiert werden; einen alternativen Zugang gibt es nicht. Das effektive Konzept des schwebenden Transportes wurde auch in den Baustellenbetrieb selber integriert. Der Natur einer Tunnelbaustelle entsprechend, ist auch bei Linth-Limmern der Platz auf der Baustellensohle begrenzt. Um eine hochmoderne und effektive Tunnelbaustelle betreiben zu können, ist es unabdingbar Arbeitsprozesse an mehreren Stellen zur gleichen Zeit durchzuführen.
Dies beinhaltet natürlich auch eine Versorgung mit Gerätschaften und Materialien an den verschiedenen Stellen der Baustelle. Und das alles über ein und denselben Stollenzugang, der sich ganz am Anfang der Baustellen befindet. Im Druckstollen wurde eine Gleisseilbahn installiert, die die oberen Baustellen mit Material versorgte. Um diese Gleisseilbahn kontinuierlich und ohne Störungen beschicken zu können, wurde die zahnradgetrieben Einschienenhängebahn „EMZ 60“ der Firma inTrak eingesetzt.
Die EMZ 60 ist mit einer Leistung von 60kW ausgestattet und wurde komplett über Stromschienen gespeist. Pro Hubbalken konnten zuverlässig bis zu 17 Tonnen gehoben und transportiert werden. Bei 3 eingesetzten Hubbalken waren das über 50 Tonnen Nutzlast, die sich sicher und störungsfrei zu den entsprechenden Baustellen befördern ließen.
Im Vorfeld nur für den einfachen Transport der Schalungssegmente gedacht, überzeugte schnell die störungsfreie Operation über die Baustellen hinweg, um auch andere Transporte mit der EMZ 60 durchzuführen.
Alles was mit der EMZ 60 transportiert werden konnte, diente der Entzerrung der Baumaschinen auf dem Boden und erhöhte somit die Sicherheit und auch die Geschwindigkeit, mit der die Bauarbeiten durchgeführt werden konnten. Nicht nur, die mit Frischbeton gefüllten Containermulden wurden mit der EMZ 60 gefördert, für die sonst 3 Containerwagen sich gleichzeitig durch den Baustellenbetrieb hätten schlängeln müssen. Nein, auch IBC-Würfel, Bewährungsstähle, Gittermatten oder sogar Trommelmixer und Minibagger wurden mit der Transportlösung auf der oberen Ebene zuverlässig bewegt. Aufgrund der überzeugenden Leistung der EMZ 60 wurde zu einem späteren Zeitpunkt der Schienenstrang bis in den Druckstollen verlängert. Mit ihren 60kW und dem Zahnradantrieb war die EMZ 60 in der Lage die Materialien auch in den 24° ansteigenden Druckstollen zu bringen, um sie dort zum Weitertransport zu übergeben. Dadurch konnte der „Bahnhof“ für die Gleisseilbahn in der Kaverne entfallen. Dies entzerrte und erleichterte die Bauarbeiten abermals.